Durch den Ruhrpott mit Ann-Kathrin

Intro

Erlebe das Ruhrgebiet oder wie man hier sagt den “Kohlenpott” mit Ann-Kathrin, die du sicherlich auch unter ihrem Instagram Namen @mtb_road_anni kennst. Das waschechte Ruhrpott-Kind fährt schon seit über 10 Jahren ambitioniert durch das dicht besiedelte Gebiet Deutschlands. – Egal, ob auf dem MTB, XC, Downhill, Rennrad oder Gravel.

Du denkst vielleicht nicht sofort an das Ruhrgebiet als Ziel für Gravel- und Rennradtouren, aber diese Region hat viel zu bieten. Entdecke einige der besten Rides durch die grünen Landschaften Rund um die alten Zechen und Trinkhallen. Anni nimmt dich mit auf Strecken, die dir zeigen werden, dass das Ruhrgebiet schon längst nicht mehr dreckig und grau ist. Sondern die Natur mit Industriekultur und Geschichte verbindet.

Außerdem hat der Kohlenpott mehr zu bieten als nur Currywurst, Pommes Mayo und ‘n lecker Pilsken. – Versprochen.

Auf den Spuren einer Ära

Sightseeing Gran Fondo durch den Pott

Glück auf! Auf alten Zechenbahntrassen, die zu Radwegen umgebaut wurden, fährst du zu stillgelegten Zechen, auf alte Abraumhalden hinauf und erlebst aktive Industrie hautnah.

Wir starten in Annis Heimatstadt Gladbeck und radeln Richtung Herten Westerholt. Bereits zu Beginn fährst du an einem bekannten Chemiewerk in Gelsenkirchen Scholven vorbei in dessen Rücken die höchste Bergehalde des Ruhrgebiets, die Halde Oberscholven ragt. 

Du prescht weiter über das ehemalige Gelände der Kokerei Gelsenkirchen Hassel Richtung Zechentrasse Allee des Wandels und passieren das Bergwerk Lippe, die aktuell abgerissen wird. – Wie so manch eine Zeche die hier einst das Landschaftsbild prägt. Dann gehts weiteran der Zeche Schlägel und Eisen vorbei und nimmst den Abstecher Richtung Besucherzentrum Hoheward und Zeche Ewald. Dort fährst du die Halde Hoheward hinauf, wo du einen herrlichen Ausblick über das gesamte Revier genießen kannst. 

Weiter geht’s durch Herne, vorbei am Malakowturm der ehemaligen Zeche „Unser Fritz“, bis zur nächsten Fahrradtrasse. Eigentlich die bekannteste Trasse im Pott: Die Erzbahntrasse. Diese führt dich zur Jahrhunderthalle im Westpark Bochum. – Ein Kraftwerk für Kultur und Entertainment und ein gutes Beispiel für den strukturellen Wandel, die du hier eigentlich fast über all im Ruhrpott sehen kannst.

Die Zeche Zollverein, UNESCO Weltkulturerbe und einer der schönsten Zechen erreichst du kurze Zeit später. Weitere Industriedenkmäler warten danach von dir entdeckt zu werden: Der Nordsternpark mit der Zeche Nordstern und dem riesigen Herkules, die Halde Beckstraße in Bottrop mit dem bekannten Tetraeder, der Malakowturm der Zeche Prosper, die noch aktive Kokerei Bottrop und schließlich die bekannte Zeche Prosper Haniel mit der Halde Haniel im Rücken. Diese Zeche war die letzte aktive Zeche in Deutschland. Mit der Schließung am 21.12.2018 ging mit ihr die Steinkohle-Ära im Ruhrpott zu Ende. 

Die Route

Gravel trifft auf Ruhrpott

Gravel trifft auf Ruhrpott

Für die Gravel Games 2022 plante Anni diesen Ride und der wird dir natürlich nicht vorenthalten. Auf dieser Tour erlebst du das Ruhrgebiet nochmal von einer ganz anderen Seite: grün, wild, verkehrsfrei und naturbelassen. 

Du startest an der Zeche Ewald in Herten und fährst entlang des Rhein-Herne-Kanals zum Nordsternpark Gelsenkirchen mit der Zeche Nordstern. Dort geht’s auch schon auf die erste Halde der Tour: Die Schurenbachhalde mit der Charakteristik einer Mondlandschaft und ihrer riesigen Stahlbramme. Von dort erlebst du 360° Ruhrgebiet. Der RVR Ruhr hat hier einen flowigen Mountainbike XC Trail, der sogenannte „Brammen-Trail“, errichtet. Dieser ist auch mit dem Gravel befahrbar und sorgt für ein wenig zusätzliche Action auf dem Ride. Über die Halde Beckstraße in Bottrop gehts auf den Tetraeder. – Eine begehbare Aussichtsterrasse in Form einer dreiseitigen Pyramide. Von hier hast du bei gutem Wetter eine gigantische Sicht übers gesamte Ruhrgebiet bis zum Rhein. 

Genug verschnaufft: Mit high speed bergab fährst du in Richtung Annis Heimatstadt Gladbeck. Passierst dabei die sogenannten „Braucker Alpen“, eine Aneinanderreihung vieler, kleinerer Bergehalden. Auffällig hierbei, die Mottbruchhalde, welche wie ein Vulkan aufgeschüttet wurde. Solltest du keinen Zeitdruck haben, dann fahr auch dort gern hinauf – Es lohnt sich. Ein paar Kilometer weiter startet die Hugo-Trasse, eine ehemalige Zechenbahntrasse, die zum Radweg umgebaut wurde. Zu Füßen liegt die bekannte Rungenberghalde, mit ihren zwei Scheinwerfern.

Was wäre das Ruhrgebiet ohne seinen Fußball? Auf Kohle geboren und 1904 gegründet ist Schalke 04 der Verein der Bergleute: Daher ist ein Abstecher zur Veltins Arena ein absolutes Muss. Zurück geht es dann für dich über Stock und Stein, durch die Resser Mark zurück zur Zeche Ewald.

Die Route

Willkommen aufe Hütte

Willkommen aufe Hütte

Das Ruhrgebiet wurde nicht nur durch den Steinkohleabbau und der vielen Zechen bekannt, sondern auch wegen der vielen Hüttenwerke. Dies ist der umgangssprachliche Name für ein Stahlwerk. Noch heute wird im Ruhrgebiet aktiv Stahl produziert – und das wird dir Anni auf ihrem Ride nun zeigen.

Wie immer startest du in Annis Heimatstadt Gladbeck. Du rollst in Richtung Oberhausen, wo du auf die HOAG-Trasse einsteigst. Auf dem Weg dahin nehmen nimmst du noch etwas grün mit: Der Koellnischer Wald und der Sterkrader Wald liegen mitten auf der Route und laden auf „off road“ Spaß ein, wenn du abseits des Weges fahren möchtest. 

Du fährst auf der alten Güterverkehrsstraße bis du zum berühmt berüchtigten Stadtteil Duisburgs kommst: Marxloh. Aber keine Angst. Du rauscht direkt weiter auf die Wolfsbahntrasse. Diese führt dich direkt auf das riesige Gelände der Thyssenkrupp zu. Dort befindet sich auch noch die aktive Kokerei Schwelgern. Legt doch eine Pause ein und schau dir einen Ablöschvorgang des Koks an. Annis Ride führt direkt zu den Werkstoren Richtung Alsumer Berg. Dort genießt du eine tolle Aussicht auf den Rhein. 

 

Über den Landschaftspark Duisburg Nord, ein stillgelegtes Hüttenwerk, das als Besucherzentrum umgebaut wurde und durch sein Lichtspektakel und beeindruckende Industriekultur Besucher anlockt, liegt ebenfalls auf der Route. Hier kannst du eine Pause einlegen, um zum Beispiel auf die alten Hochöfen hinaufgehen. 

Nach so vielen Eindrücken fährst du nun entspannt entlang des Rhein-Herne-Kanals. Vorbei am Gasometer in Oberhausen, der jedes Jahr unzählige Besucher mit seinen tollen Ausstellungen anlockt, dem Westfield Centro, durch den Berne Park und der bekannten Emscher Kläranlange in Bottrop zurück zum Startpunkt in Gladbeck. – Mehr Ruhrpott geht nicht.

Die Route